Geschichte des Aikido
 

Shinra Saburo Minamoto no Yoshimitsu (1045-1127) begründet die Kampfkunsttradition des Daitôryû. Hier liegen Wurzeln des Aikidô.
Minamotos Nachfolger trugen diese Tradition in das Hause Takeda. Mit ihnen gelangte es nach Aizu wo die Kunst der Daitôryû bis in das späte 18. Jahrhundert als Selbstverteidigungsmethode für hochrangige Samurai und Edelfrauen gelehrt wurde.
Saigô Tanomo (1830-1903), Berater des Fürsten von Aizu und Teilnehmer der Satsuma Rebellion, überlieferte die Geheimnisse der Daitôryû an:

1.Saigô Shirô (1866-1922), Adoptivsohn und Schüler von Saigô Tanomo war einer der vier Kämpfer, die Kanô Jigorô und sein Kôdôkan Jûdô in den Vergleichskämpfen mit den etablierten Jûjutsu Schulen außerordentlich erfolgreich vertrat.

2. Takeda Sôkaku (1859-1943), lernte Daitôryû von seinem Vater Takeda Sôkichi und von Saigô Tanomo sowie Ittô Ryû und Jikishinkage Ryû, beides eine Schwertkunst.
Takeda Sôkaku wurde nie in Vergleichskämpfen geschlagen. In seiner Kunst liegt die Basis für die technische Effizienz des Aikidô.

Nach dem Studium verschiedener Schwert- Lanzen- und waffenlosen Schulen verhalf Ueshiba Morihei (1883-1969), geboren in Tanabe, das Zusammentreffen mit Takeda Sôkaku zum Durchbruch im Verständnis der Kampfkunst. Er wurde zu Sôkakus eifrigstem Schüler und entwickelte seinen persönlichen Stil der Daitôryû.

Er integrierte die Lehren der Ômoto Kyô in seine Kampfkunst und nannte sie fortan Aikidô, den Weg der Harmonie. Ômoto Kyô (von Deguchi Nao um 1892 gegründet), basiert auf den geistigen Grundlagen des Kotodama, einer shintoistische, auf Tönen und Schwingungen basierende Philosophie, sowie Chinkon Kishin, einem System von shintoistischen Meditations- und Reinigungsübungen.

Harmonie (Aiki) bedeutet:
1. in der Kampfkunst: Das Einklinken in den Rhythmus des Angriffs.
2. auf psychologischer Ebene bedeutet es Empathie, Empfänglichkeit für die Gefühle anderer Menschen.
3. auf spiritueller Ebene schließlich bedeutet es die innere Verbindung mit allen Wesen, mit der Natur, mit dem ganzen Kosmos.

Diese Verbindung dieser drei Ebenen ist das Ziel vieler östlicher Traditionen.

Ueshiba Morihei wirkte fortan als Vorbild und Lehrer und ging als Schöpfer des Aikidô in die Geschichte ein. Seine Schüler trugen Aikidô in die ganze Welt. Unter ihm fand die Gründung des Hombu Dojo in Tokyo statt, der Weltzentrale des Aikikai (Dachverband).

1. Doshu (Leiter des Dachverbandes):

2. Doshu: Kisshomaru Ueshiba 1921-1999

3. Doshu: Moriteru Ueshiba 1951

Tamura Nobuyoshi (1933-2010) wurde 1964 als offizieller Repräsentant von Aikikai nach Europa geschickt. Er war ein Uchideshi (ein Schüler, der mit dem Lehrer zusammen lebt) von Ueshiba Morihei. Nach seiner Übersiedlung nach Frankreich nahm er großen Einfluss auf die Entwicklung des Europäischen Aikido sowie für den Aufbau des Aikido in Österreich.

Masatomi Ikeda (1940-2002 (Erkrankung)) wurde in Tokyo geboren. Er praktizierte neben Aikido Sumo (5.Dan) und Judo (4.Dan). Er war auch Schüler von Tada Sensei, 9. Dan Aikikai.1964 ging er als Repräsentant des Hombu-Dojos nach Italien. 1970 kehrte er nach Japan zurück und kam 1977 in die Schweiz, wo er bis 2002 Aikido in der A.C.S.A unterrichte. Von 2000-2002 Jahre führte er auch als Shihan den Aikikai-Verband österreichischer Aikidoschulen. 2002 erkrankte er leider schwer und lebt jetzt in Japan.

Textteile von Herrn Kemler Fritz, Aikikai Wien